
Methadon? der Klassiker
Im Gegensatz zu den Opiaten Morphin und Heroin wird Methadon gut vom Körper aufgenommen, wenn es als Lösung getrunken oder als Tabletten geschluckt wird. Opiate wirken im Gehirn im Belohnungszentrum. In dieser Schaltstelle werden Euphorie, Sucht aber auch depressive Gefühle verarbeitet. Körpereigene Neurotransmitter wie Dopamin und die Endorphine (körpereigene Morphine) agieren als Überträgersubstanzen. Unterschiedliche Bindungsstellen, so genannte Rezeptoren, lösen unterschiedliche Reaktionen aus, wenn Opiate dort andocken. Morphin, Heroin und Methadon wirken auf die gleichen Rezeptoren. Kurzfristig wird beim Konsumenten ein Glücksgefühl hervorgerufen. Er fühlt sich wohl, beschützt, hat gute Laune und keine Schmerzen. Bei einer längerfristigen Anwendung von Rauschdrogen lässt die Wirkung nach. Die Euphorie weicht der Depression. Auch die Ersatzdroge Methadon trübt die Psyche der Konsumenten. Sie haben weniger Antrieb und kriegen ihr Leben "weniger geregelt". Von Vorteil ist, dass die Suchtkranken keinen "Heroinhunger" mehr verspüren.
Unerwünschte Wirkungen sind:
- Verstopfung
- Pupillenverengung
- Übelkeit
- Schweißausbrüche
- Störungen des Schlafmusters
Methadon unterdrückt sowohl unangenehme als auch besonders angenehme Gefühle: Es kappt die Gefühlsspitzen und der Konsument hat das Gefühl, in einem "wattigen Gefühlspanzer" zu stecken. Einige Konsumenten fühlen sich mit der gedämpften Wahrnehmung ihrer Umwelt wohl. Viele beklagen aber auch die fehlende geistige Klarheit. Sie leben zwar, sind aber nicht in der Lage, Zukunftspläne zu machen oder einfache Aufgaben des täglichen Lebens zu meistern.
Quelle: medizin.de 2006
